Aus dem Tagebuch einer Kinderchorleiterin

22. Oktober: Erste Probe mit dem Chor-ab-neun für das Krippenspiel. Acht motivierte Jungs und Mädels kommen nach und nach im Gemeindehaus an. Und wo bleiben die anderen? Die „Großen“ sollen doch die vierzehn Rollen übernehmen: Maria, Josef, Erzähler, Wirt, vier Hirten und sechs Spezialengel. Wer kennt noch wen, der vielleicht mitmachen möchte?

25. Oktober: Erste Probe mit den Fehnspatzen, der Engelchor für Kinder ab fünf Jahren. Als ich beim Gemeindezentrum ankomme, stehen die ersten Kinder schon vor der Tür. Mit Beginn der Probe sind 27 Kinder zwischen 5 und 10 Jahren da. Was für ein Flohhaufen.

29. Oktober: Der Chor-ab-neun ist jetzt ein Chor-ab-sieben. Einige der älteren Fehnspatzen haben die Gruppe gewechselt, und die Kinder haben in der Schule noch Werbung gemacht, so dass jetzt alle Rollen besetzt sind. Ich bin erleichtert und kann wieder ruhig schlafen – fürs erste zumindest.

26. November: Erste Mikrofonprobe mit dem Chor-ab-sieben. Upsi, wer ist denn da so schüchtern? Die nächste Mikrofonprobe ist schon die Hauptprobe, vorher nur noch zwei Proben ohne Mikros… Und dann wollten wir uns auch noch um die Verkleidungen kümmern.

5. Dezember: Zusatzprobe mit Mikrofon. Kinder, die gerade nicht proben, kümmern sich um Verkleidungen. Es werden Engel gebastelt, die mit Klebeband am weißen T-Shirt befestigt werden. Die Stimmung ist entspannt, es macht richtig Spaß. Ich glaube, jetzt kann ich wieder ruhig schlafen. Nur die Bastelsachen sind nicht fertig geworden.

12. Dezember: Bastelnachmittag bei mir zu Hause. Zwei der Spezialengel und ihre Mutter sind gekommen, und wir basteln im Akkord kleine glitzernde Chor-Engel auf gelben Sternen. Es ist wie früher zu Hause bei meiner Mutter, richtig schön.

17. Dezember: Hauptprobe mit beiden Chören zusammen. Wir haben 90 Minuten Zeit, dann sind wir im Seniorenheim verabredet. Es wirkt alles noch sehr improvisiert, die Einsätze und Übergänge holpern, und ein Hirte möchte zu seinem Fell auch etwas Glitzerndes haben. Im Seniorenheim läuft es dann schon besser, nur dass die Solisten ohne Mikrofon kaum zu verstehen sind. Ach, übrigens ist Maria zur Generalprobe am Sonntag nicht da…

23. Dezember: Generalprobe im Gottesdienst. Vorher erster Durchgang der Lieder mit Gitarre und Flöte. So schön war es vorher noch nie. Die Hirten haben jetzt Glitzerschafe. Josef hat sich selbst eine Ersatz-Maria gesucht und mit ihr geprobt, sogar den Sologesang. Die beiden sind echt der Hammer, ich bekomme Gänsehaut. Im Gottesdienst dann der erste Komplettdurchlauf zusammen mit den Musikern. Noch ein, zwei Ansagen, alles ist gut.

24. Dezember: Eine Stunde vor Gottesdienstbeginn ist die Kirche fast voll. Nach dem Einsingen schicke ich die Kinder zum Atmen nach draußen. Zu Gottesdienstbeginn lösen sich die ersten Glitzerengel ab und fallen herunter, das Klebeband hält wohl die Wärme nicht aus. Während des ersten Liedes klebe ich mal eben einen Engel wieder an. Zwei Patzer meinerseits, muss am Tropenklima liegen. Trotzdem kommen wir heile bis ans Ende, die Kinder singen sicher und voller Begeisterung, die Botschaft kommt rüber: Friede im Himmel und Friede auf der Erde!

Fazit: Kinder, ihr seid wundervoll! Vielen Dank an alle, die mitgemacht haben, und an ihre Eltern!

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